Liebe Leser*innen,
unser Magazin „Im Mittelpunkt“ erscheint nun das erste Mal in neuem Gewand. Wie vor so vielen Bereichen macht die Digitalisierung auch vor diesem Magazin nicht Halt. Außer dem Format und den damit verbundenen Neuerungen in Design und Interaktivität ändert sich aber nicht viel. Dieses Format ist dafür optimiert, es gut am Bildschirm, Tablet oder auf dem Handy zu lesen. Weiterhin möchten wir diese Publikation inhaltlich dafür nutzen, um Meinungen, Ideen und Gedanken zu gesellschaftlich relevanten Themen zu teilen und gerne auch mit Euch zu diskutieren.
„Gel(i)ebte Demokratie“ ist der Titel der ersten rein digitalen Ausgabe. Und das nicht ohne Grund. Im Großen wie im Kleinen ist das Leben und Beleben demokratischer Prozesse ein wesentlicher Bestandteil gesellschaftlichen Zusammenlebens und damit Grundlage, Verantwortung, Aufgabe und Ziel der Arbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
Wie oft habt Ihr in letzter Zeit Menschen sagen hören: „Das sind gerade wilde Zeiten!“? Auf der ganzen Welt können wir Entwicklungen beobachten, die Anlass zur Sorge um die Demokratie als Staats- und Gesellschaftsform geben. Autokratische Machthaber*innen und ihr Agieren bestimmen nicht erst seit gestern die Schlagzeilen der Medien. Staatliche und gesellschaftliche Systeme scheinen durch immer neue Krisen ins Wanken zu geraten, zu bröckeln oder gar gänzlich zu zerfallen. Mit zunehmender Sorge betrachte ich diese weltweiten Entwicklungen und die in pseudodemokratische Sprache verpackte Erstarkung demokratiefeindlicher Kräfte auch hier bei uns in Deutschland. Egal ob Pegida, Querdenker*innen oder der in blau gehüllte, parlamentarische braune Arm des Faschismus in den hohen Häusern der Demokratie in Bund und Ländern. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber die Geschichtsvergessenheit und das Agieren dieser Menschen gegen Demokratie und Humanismus kotzt mich an.
„Wir sind das Volk!“ - Der Ruf der wirklichen Montagsdemonstrationen, die den Zusammenbruch eines zutiefst undemokratischen Systems einläuteten, wird heute von Demokratie- und Menschenfeinden an den gleichen Plätzen wie vor 33 Jahren aufgegriffen. Er wird dafür genutzt, die Spaltung im Land voranzutreiben. Den Kompromiss als wichtigstes Werkzeug funktionierender Demokratie scheint man nicht mehr zu suchen, weil er als Niederlage empfunden wird. Dabei ist doch gerade der ehrliche Mittelweg wesentliche Bedingung für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander.
Demokratie braucht für ihr Gelingen und für ihren Fortbestand Verständnis für ihre Werte und Verhaltensweisen und ein Begreifen der Abläufe und Geschehnisse in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Demokratie braucht Engagement und Leidenschaft. Dieses Engagement und diese Leidenschaft werden auf den folgenden Seiten sichtbar gemacht. Es zeigt sich im Elternhaus über die Kita, in der Jugendarbeit und vielschichtig im Erwachsenenleben. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen, Scrollen und Klicken. Und mir wünsche ich, dass wir alle nicht müde werden, für die Demokratie und ihre Werte zu streiten.
Mit herzlichen Grüßen
Kristoffer Baumann
Geschäftsführung
Stadtteilzentrum Steglitz e.V.
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